Sozialwissenschaftliche Basistheorien zur Analyse politischer Kommunikation

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Der Begriff der Theorie leitet sich vom griechischen Verb "theorein" ab, was se-hen, anschauen oder erkennen bedeutet. Theorien bestimmen die Perspektive, mit der soziale Phänomene betrachtet werden. Sie stellen Begriffe zur Verfügung, an-hand derer diese Phänomene dann geordnet, beschrieben, verstanden und analy-siert werden können. Damit strukturieren Theorien unser Denken über bestimmte soziale Phänomene grundlegend. Sowohl theoretische als auch empirische Analy-sen politischer Kommunikation greifen, wenn auch manchmal implizit, aufgrundle-gende sozialwissenschaftliche Basistheorien zurück. Ziel dieses Kapitels ist es, die Möglichkeiten und Grenzen sozialwissenschaftlicher Basistheorien für die Analyse politischer Kommunikation darzustellen. Dabei wird auf den grundlegenden Dua-lismus von Handlungs-und Strukturtheorien eingegangen (Abschnitt 2.1) und an-schließend werden Systemtheorien (2.2), Handlungstheorien (2.3) und Organisati-onstheorien (2.4) vorgestellt. Akteurtheoretische Ansätze (2.5) verfolgen schließ-lich das Ziel, den Dualismus von Handlungs-und Strukturtheorien zu überwinden. 2.1 Basistheorien zwischen System und Handlung Die Sozialwissenschaften sind von einem Dualismus aus Handlungs-und Struk-turtheorien geprägt (vgl. Schimank 2010). Damit ist gemeint, dass sich soziale Probleme immer von mindestens zwei Seiten aus beschreiben und analysieren las-sen: Wir können von Individuen ausgehen, ihren Einstellungen und Interaktionen, oder von den gesellschaftlichen Strukturen, in denen diese Interaktionen stattfin-den. Die erste Herangehensweise wäre ein Blick "von unten", mit dem bestimmte soziale Probleme näher ausgeleuchtet werden können. Die zweite Herangehens-weise wäre ein Blick "von oben", mit dem man größere Zusammenhänge erkennt, aber nicht mehr die Details der ersten Perspektive. Die Wahl einer sozialwissen-schaftlichen Basistheorie hängt also wesentlich von der Fragestellung und dem Erkenntnisinteresse ab, die mit ihr verfolgt werden. Basistheorien lassen sich nach verschiedenen Theorieebenen unterscheiden: Die Mikroebene bezeichnet die soziale Handlungsebene. Untersuchungsgegen-stand sind Individuen und Gruppen, beispielsweise einzelne Mediennutzerinnen und-nutzer, bezüglich ihrer Einstellungen, Werthaltungen oder ihres sozialen O. Jarren, P. Donges, Politische Kommunikation in der Mediengesellschaft,

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Sozialwissenschaftliche Basistheorien zur Analyse politischer Kommunikation. (2007). In Politische Kommunikation in der Mediengesellschaft (pp. 41–71). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90212-8_2

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