Online-Propaganda ist in aller Munde. Längst wird nicht mehr nur extremistischen Gruppierungen oder autoritären Staaten vorgeworfen Propaganda-Kampagnen im Netz zu steuern oder soziale Medien mit Propaganda-Materialien zu füllen. Aus Sicht der Propagandist*innen soll Online-Propaganda verschiedene Zielgrößen beeinflussen: Das gesamtgesellschaftliche Meinungsklima auf der Makro-Ebene, die Meinung gesellschaftlicher Teilsysteme und sozialer Gruppen auf der Meso-Ebene und die Wahrnehmungen, Emotionen und Kognitionen einzelner Mediennutzer*innen auf der Mikro-Ebene. Gleichzeitig lassen sich auch die Voraussetzungen für die Wirkung von Online-Propaganda entsprechender Inhalte entlang einer solchen Mehrebenenstruktur beschreiben. Das vorliegende Kapitel liefert zunächst eine Definition von Online-Propaganda als Mehrebenenphänomen, bevor anhand empirischer Studien auf die Inszenierung und bisherige Erkenntnisse zur Wirkung von „Propaganda3“ eingegangen wird. Der aktuelle Forschungsstand wird jeweils im Hinblick auf die noch offenen Fragen und Desiderata für zukünftige Studien beleuchtet
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Frischlich, L. (2018). „Propaganda3“ – Einblicke in die Inszenierung und Wirkung von Online-Propaganda auf der Makro-Meso-Mikro-Ebene (pp. 133–170). https://doi.org/10.1007/978-3-658-22118-8_6
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