Beobachtet man den Gebrauch von Theorien, genauer: den Gebrauch des Wortes „Theorie``, dann scheint dieser eher Diffusion als Klarheit, eher Abwehr und Unbehagen als Herausforderung und Neugier auszulösen. „Theorie`` ist für Viele -nicht zuletzt auch für Studierende -- so etwas wie der Inbegriff lebensferner Wissenschaft, ist begriffliche Abstraktion in einer formalisierten, fremden Sprache, ist eine Art Geheimcode, mit dem sich Wissenschaftlerinnen -- offenbar trotz aller sachlichen Differenzen -- untereinander verständigen, ist aber auch eines der letzten Machtmittel, mit dem Professorinnen ohne Not Studierende traktieren und sich zugleich Respekt zu verschaffen suchen, kurz: ist eine allseits beliebte Projektionsfläche für alles Mögliche.
CITATION STYLE
Rauschenbach, T., & Züchner, I. (2012). Theorie der Sozialen Arbeit. In Grundriss Soziale Arbeit (pp. 151–173). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94311-4_6
Mendeley helps you to discover research relevant for your work.