Nicht Forschung über Menschen und auch nicht für Menschen, sondern Forschung mit Menschen -- dies ist der Anspruch und die grundlegende erkenntnistheoretische Position von partizipativer Forschung. Der Einbezug der Forschungspartner/innen in den Untersuchungsprozess scheint in der Psychologie allerdings begründungspflichtig zu sein. Die Anwendung von partizipativen Strategien ist gerade nicht eine verbreitete Selbstverständlichkeit; vielmehr melden sich schnell skeptische Stimmen, welche die wissenschaftliche Dignität von Forschungsergebnissen infrage stellen, denen auf den ersten Blick die Erkenntnisdistanz zum Alltagswissen fehlt. Wir geben demgegenüber zu bedenken, dass sozialwissenschaftliche Forschung immer mehr in der Pflicht steht, die reale Lebenswelt der Menschen zum Gegenstand zu nehmen und in ihrem Anwendungsbezug an soziale Lebenspraxis anschlussfähig zu sein.
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Bergold, J., & Thomas, S. (2010). Partizipative Forschung. In Handbuch Qualitative Forschung in der Psychologie (pp. 333–344). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92052-8_23
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