Was bringt die ICD-11 im Bereich der trauma- und belastungsbezogenen Diagnosen?

  • Maercker A
  • Eberle D
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Im internationalen Raum ersetzte am 01.01.2022 das von der Weltgesundheitsorganisation WHO herausgegebene ICD-11-Diagnosesystem das bisherige ICD-10. Als eine der vielen Neuerungen wurde eine Kategorie für trauma- und belastungsbezogenen Diagnosen eingeführt, welche die klassische und komplexe posttraumatische Belastungsstörung, die anhaltende Trauerstörung sowie die Anpassungsstörung beinhaltet. Zusätzlich wurden die reaktive Bindungsstörung und die Bindungsstörung mit sozialer Enthemmung als Dia­gnosen des Kindesalters in diese Störungsgruppe aufgenommen. Im Vergleich zum ICD-10 konnte die klinische Nützlichkeit und Anwendbarkeit der neuen ICD-11-Dia­gnosen erhöht werden, indem bestehende Störungen auf der Symptomebene vereinfacht oder neue Störungen eingeführt wurden. Erste Studien zeigen aber auch Unterschiede in der Häufigkeit der Diagnosevergabe im Vergleich zu ICD-10 und DSM-5, was durch verbleibende Unschärfen von Dia­gnosesystemen und den theoretischen Neuerungen er­klärt werden kann. Die Einführung der ICD-11 bringt insge­samt eine Reihe von Impulsen mit sich und erleichtert die Arbeit von Fachpersonen in der klinischen Praxis und Forschung.

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Maercker, A., & Eberle, D. J. (2022). Was bringt die ICD-11 im Bereich der trauma- und belastungsbezogenen Diagnosen? Verhaltenstherapie, 32(3), 62–71. https://doi.org/10.1159/000524958

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