Jürgen Habermas, der wie kein Zweiter die Theorie der Öffentlichkeit bestimmt hat, hat sich nach längerer Abstinenz in den letzten Jahren wieder dem Thema „Öffentlichkeit`` zugewandt. In seiner zuletzt erschienenen Aufsatzsammlung („Ach, Europa``) skizziert er das deliberative Modell der Demokratie, demzufolge im öffentlichen Diskurs sowohl die Legitimierung als auch die Rationalisierung politischer Entscheidungen geleistet werden soll. Im Anschluss daran erkundet er die Frage, wie sich mediale Randbedingungen auf die Qualität der politischen Deliberation auswirken (vgl. Habermas 2008: 155-163). Er arbeitet zunächst die Defizite der traditionellen Massenmedien im Vergleich zur Präsenzkommunikation heraus, nämlich die Einseitigkeit der Massenkommunikation und die ungleiche Machtverteilung zugunsten der Medienorganisationen und weniger politischer Akteure.
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Neuberger, C. (2009). Internet, Journalismus und Öffentlichkeit. In Journalismus im Internet (pp. 19–105). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91562-3_2
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