Der Frage „Was sind Qualitätsmedien? geht zwangsläufig die Frage voraus: „Was ist publizistische Qualität? Die Forderung nach Qualität der öffentlichen Kommunikation begleitet die Moderne und verweist auf die Bedeutung von Öffentlichkeit für die Demokratie. In einer öffentlichkeitstheoretischen Perspektive erfolgt der Anschluss an diese Qualitätsdebatten entsprechend über die unabdingbaren Voraussetzungen demokratischer Regulation. Zunächst handelt es sich hierbei um die grundsätzlichen Wissensprobleme säkularer Gesellschaften, die nicht mehr über religiös verankerte Begriffe wie Schicksal, Vorsehung oder Fügung gelöst werden können. Diese Probleme müssen über einen wissenssoziologischen Ansatz angegangen werden. Dann handelt es sich um die Frage nach den Leistungsfunktionen, die die öffentliche Kommunikation erfüllen muss, damit demokratische Regulation möglich ist. Diese Frage wird über einen demokratietheoretischen Zugang beantwortet (1. Wissensprobleme der Moderne und Leistungsfunktionen medienvermittelter Kommunikation). Auf dieser Basis lassen sich die in der publizistikwissenschaftlichen Diskussion sedimentierten Qualitätsanforderungen an die medial vermittelte Kommunikation anknüpfen und begründen (2. Was ist Qualität? − Woran lässt sie sich messen?). Diese Qualitätsforderungen werden schließlich zur Charakterisierung von Qualitätsmedien genutzt und das entsprechende publizistische Angebot empirisch beschrieben (3. Strukturen der medialen Wissensvermittlung).
CITATION STYLE
Kamber, E., & Imhof, K. (2011). Qualitätsmedien sind Wissensvermittler. In Krise der Leuchttürme öffentlicher Kommunikation (pp. 131–149). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93084-8_9
Mendeley helps you to discover research relevant for your work.