Klassenführung

  • Seidel T
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Verantwortungen: Ansprechpartner für die Kollegen bei Fragen und Problemen, für die Eltern, Verantwortlichkeit bei Konferenzen, für die Organisation von Klassenfahrten und Ausflügen und letztlich für das soziale Leben in der Klasse. Klassenführung als Inbegriff erfolgreichen Unterrichtens und Führens. Manchmal wird .,Klassenführung" sehr breit definiert. Die Bildungsdirektion Zürich beispielsweise umreißt auf ihrer Website den Qualitätsbereich .,Klassenführung" mit den folgenden Stichworten: Praxis-gestaltung (Führung bewusst wahrnehmen, Vielfalt nutzen, Probleme und Konflikte bearbeiten, andere respektieren, Führungspraxis reflektieren), institutionelle und kulturelle Einbindung (Verbindlichkeiten klären, Support sichern) sowie Wirkung und Wirksamkeit (gemeinsames Erfolgserleben, lernfreundliches Klima, zufriedene Beteiligte). Zur besseren Abgrenzung wird deshalb gelegentlich vorgeschlagen, von Klassenmanagement (anstatt von .,Klassenführung") zu sprechen. Dies ist plausibel; jedoch ist der Terminus .,Klassenführung" inzwischen so ein-geführt, dass ein Parallelbegriff ebenfalls zu Verwirrung führen kann. Klassenführung als Reaktion auf Störungen. Am verbreitetsten ist in Deutschland eine Sicht-weise, die mit Klassenführung primär den Umgang mit Disziplinstörungen in Form von Ermah-nungen, Strafen, Sanktionen verbindet. Die üblichen Assoziationen sind: Ruhe, Ordnung, Drill, Gehorsam. Dies macht vielleicht einen Teil der Erklärung für die mangelnde Attraktivität des Themas in der Forschung wie in der Lehrerbildung aus. Dieses Bild der Klassenführung als Re-aktion auf Verhaltensstörungen und .,schlechtes Betragen" einzelner Schüler spiegelt jedoch ein veraltetes Denken wider, wie es in der Blütezeit behavioristischer Konzeptionen verbreitet war, seinerzeit stark munitioniert durch die Lernpsychologie (Stichwort: "Verhaltensmodifika-tion"). Die Verkürzung der Klassenführung auf den Umgang mit Disziplinproblemen ist weit entfernt vom aktuellen internationalen Diskussionsstand zum Classroom Management. Integrativer Ansatz. Die international vorherrschende Sichtweise der Klassenführung (z. B. Borich, 2007a) ist dadurch gekennzeichnet, dass sie präventive, proaktive und reaktive Ele-mente umfasst, wobei die Vorbeugung (Prophylaxe) klar im Mittelpunkt steht. Unterrichtsqua-lität und Klassenführung werden zwar begrifflich voneinander unterschieden, es wird jedoch stets auf die enge wechselseitige Verflechtung hingewiesen. Dieser Ansatz wird im Folgenden zugrunde gelegt. Eine effiziente Klassenführung wird übereinstimmend als ein Schlüsselmerkmal der Unter-richtsqualität angesehen, obwohl es in manchen. Klassifikationen eher versteckt, das heißt als ein Teilaspekt einer anders benannten Kategorie auftaucht, so z. B. bei Meyer unter .,klarer Strukturierung" und bei Brophy (2000) unter opportunity to learn, also: Schaffung von Lern-gelegenheiten: ,.Effective teachers convey a sense of the purposefulness of schooling and the importance of gelfing the mostout of the avai/ab/e time. They begin and end /essons an time, keep transitions short, and teach their students how to get started quickly and maintain focus when working an assignments. Good p/anning and preparation enable them to proceed through /essons smoothly without having to stop to consu/t a manual or /ocate an item needed for dis-p/ay or demonstration. Their activities and assignments feature stimulating variety and optimal chal/enge, which he/p students to sustain their task engagement and minimize disruptions due to boredom or distraction. Success-173

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Seidel, T. (2015). Klassenführung (pp. 107–119). https://doi.org/10.1007/978-3-642-41291-2_5

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