Der duale Charakter der Grenze Bedingungen einer aktuellen Grenztheorie

  • Eigmüller M
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„Eine angemessene sozialwissenschaftliche Grenztheorie muss der Gegenstand der Grenze zwar als Resultat spezifischer historischer und politischer Prozesse betrachten, zugleich aber auch als Produzentin einer eigenen sozialen Ordnung interpretieren. So wird Grenze selbst zur erkenntnisleitenden Kategorie, die den Zugang zu einem Verständnis politischen und gesellschaftlichen Handelns, auch in postnationalen Zeiten, ermöglicht.“ (55) drei Ansätze: 1. essentialistisch, Ratzel (60-63); 2. konstruktivistisch, Luhmann (63-67), 3. Simmel (67-71); zu Luhmann: „“… dass es in einer Luhmannschen Grenzbetrachtung nicht darum geht zu erklären, was die Grenze ist, sondern vielmehr: wie die Grenze operiert; nämlich als Unterscheidung zwischen System und Umwelt.“ (65) „Grenze […] sind stabilisierte Unwahrscheinlichkeiten“ (66) „Die Grenze ist als eine konstruierte Realität in der Umwelt der Gesellschaft, die im Raum stabilisiert wird und zugleich aber auch unabhängig vom Raum reaktualisiert werden kann“ (66) „Überall dort, wo die Unterscheidung zwischen innen und außen virulent wird, ist die Grenze manifest.“ (66) „Die Grenze ist immer überall, jedoch nicht immer überall dekodiert und damit beobachtbar. Sichtbar und damit real wird die Grenze erst durch eine auf sie bezogene kommunikative Handlung, die den spezifischen Code der Grenze (re-)aktualisiert; die Grenze existiert jedoch auch dann, wenn sie nicht sichtbar ist.“ (66) „Grenzen sind demnach mehr als lediglich die Materialisierung politischer Gegebenheiten, die schließlich soziale Folgen hervorbringt, aber sie sind auch mehr, als bloße soziale Konstrukte, die sich schließlich materialisieren – vielmehr sind sie beides zugleich und nichts ausschließlich.“ (72)

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Eigmüller, M. (2006). Der duale Charakter der Grenze Bedingungen einer aktuellen Grenztheorie. In Grenzsoziologie (pp. 55–73). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90245-6_5

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