Geschlechterkonstruktion im Prozess der Rezeption politischer Berichterstattung

  • Dorer J
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Der Prozess der Medienrezeption ist vielschichtig, unterschiedlich je nach individuellen Lebenskontexten, eingebettet in alltägliches Handeln und vielfach als routinisiertes Medienverhalten zu werten, bei dem Medieninhalte mit je unterschiedlichen Bedeutungen versehen werden. Besonders Ien Ang hat sich ausführlich mit den Unzulänglichkeiten kommerzieller Mediennutzungsforschung auseinander gesetzt und die adäquate Berücksichtigung sozio-kultureller Kontexte des Rezeptionsprozesses gefordert. Denn erst dann könne verstanden werden, warum sich Medienkonsument/innen bestimmten Medieninhalten zuwenden, wie sie diese mit Bedeutungen versehen und in den eigenen Alltag und Lebenskontext integrieren. (Ang 1996, Dorer 2008) Zahlreiche Studien zeigen, dass durch intersektionale Effekte von Differenzkategorien wie Geschlecht, Klasse, Ethnizität, Alter u. a. Medieninhalte ganz unterschiedlich angeeignet werden und somit einen unterschiedlichen Deutungsrahmen erhalten.1 In einem vereinfachten Modell der Medienaneignung hat Stuart Hall (2004: 77 ff.), ausgehend von der Polysemie von Medientexten, drei idealtypische Medienaneignungspraxen — die hegemoniale, die ausgehandelte und die oppositionelle Lesart — herausgearbeitet. Dieses Modell, entwickelt in den 1970er Jahren, hat in der Erforschung von Medienaneignungsprozessen unter Einbeziehung von sozio-kulturellen Kontexten bereits eine weite Verbreitung gefunden und zu einem differenzierten Bild des Rezeptionsprozesses geführt.

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Dorer, J. (2008). Geschlechterkonstruktion im Prozess der Rezeption politischer Berichterstattung. In Medien — Politik — Geschlecht (pp. 172–187). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91096-3_12

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