Flüchtige ‚außeralltägliche’ Veranstaltungsformen mit hohen Teilnehmerzahlen, gemeinhin und undifferenziert als Events bezeichnet,nehmen sowohl an Zahl als auch an Bedeutung zu. Zwar sind die meisten von ihnen — ganz im Sinne der soziologischen Event-Theorie(vgl. Gebhardt 2000, Knoblauch 2000, Enser 2001) — eindeutig thematisch fokussiert, doch liegt die Attraktivität, die sie für eine wachsende Anzahl von Menschen besitzen,nicht ausschließlich in dem, was dort geboten oder unter Umständen auch angeboten wird. Es ist auch, vielleicht sogar vorallem, der ‚soziale Mehrwert’ eines oftmals als ‚großartig’, wenn nicht sogar als ‘einzigartig’ beschriebenen ‘Gemeinschaftserlebnisses’,das sie ihren Teilnehmern ermöglichen. Dem nachspüren, was dieses ‘großartige Gemeinschaftserlebnis’ eigentlich ist, wie undunter welchen Voraussetzungen es zustande kommt, und warum es scheinbar unter spätmodernen gesellschaftlichen Bedingungennur noch in flüchtigen Eventformen erlebbar ist, soll Gegenstand der nachfolgenden Ausführungen sein.
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Gebhardt, W. (2009). Gemeinschaften ohne Gemeinschaft. In Posttraditionale Gemeinschaften (pp. 202–213). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91780-1_11
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