Die Offene Kinder- und Jugendarbeit reicht in den Beginn des 20. Jahrhunderts zurück und erfährt ihre Etablierung als eigenständiger Bereich der Jugendarbeit – wie wir sie heute kennen – in der Geschichte der Bundesrepublik. Die historische Entwicklung beginnt mit den German Youth Activities (GYA) der US-amerikanischen Besatzungsbehörden und ist dann in die Jugend- und Sozialgeschichte der Bundesrepublik eingebettet. Sie reicht von den „Heimen`` bzw. „Häusern der Offenen Tür``, über Modelljugendclubs, der Jugendzentrumsbewegung und selbstverwalteten Jugendzentren bis hin zu einer differenzierten und professionalisierten Struktur mit vielfältigen Arbeits- und Aneignungsformen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in öffentlicher oder freien Trägerschaft. Die Geschichte der pädagogischen Leitidee entwickelte sich von „Reeducation``, „sinnvoller Freizeitbeschäftigung``, dann „Mitbestimmung`` und „Selbstverwaltung`` hin zu „Aneignung``. Die durchgehende normative Orientierung des Feldes und der Angebote war und ist, für alle Kinder und Jugendlichen offen sowie ein bedeutsames non-formales und informelles Lern- und Bildungsfeld zu sein.
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Hafeneger, B. (2021). Geschichte der Offenen Kinder- und Jugendarbeit seit 1945. In Handbuch Offene Kinder- und Jugendarbeit (pp. 95–108). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22563-6_4
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