Die innovative Organisation

  • Mintzberg H
N/ACitations
Citations of this article
14Readers
Mendeley users who have this article in their library.
Get full text

Abstract

In Zeiten rasanten technologischen Wandels, zunehmender Innovationsge-schwindigkeit und schneller Innovationsdiffusion müssen Unternehmen und Organisationen geeignete Sensoren und Reaktionen auf disruptive Veränderungen entwickeln, Wandel proaktiv vorantreiben und permanent Innovationen hervor-bringen. Dies ist beileibe keine neue Erkenntnis, hat doch bereits Anfang des 20. Jh.s Joseph Alois Schumpeter (1883–1950) 1 Innovationen als die " Durchsetzung neuer Kombinationen " definiert. Erst durch die " schöpferische Zerstörungskraft " der Innovationstätigkeit, die nicht stetig und regelmäßig, sondern vielmehr dis-kontinuierlich und teilweise erratisch erfolgt, wird nach Schumpeters Meinung die wirtschaftliche Entwicklung vorangetrieben (vgl. Schumpeter 1987, S. 100). Neben Schumpeter hat auch der deutsche Volkswirt Helmut Arndt Anfang der 1950er Jahre in seiner Forschung über den dynamischen Wettbewerb auf den gesamtwirtschaftlichen und gesellschaftlichen Charakter von Innovationen und der sie produzierenden Unternehmen verwiesen (vgl. Arndt 1952, S. 33ff.). Die Werke von Schumpeter und Arndt werden daher heute häufig als Ausgangspunkte der (betriebswirtschaftlichen) Innovationsforschung gesehen (vgl. Vahs/Brehm 2013, S. 4). Die Innovationsforschung ist damit eine vergleichsweise junge Disziplin, die trotz ihrer Jugend seit einigen Jahren einen tiefgreifenden Wandel erlebt. Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass sich die Entstehung und Durchsetzung von Innovation in den vergangenen Jahren stark verändert hat. War jahrelang das Zusammenbringen von Technologie und Markt, Wissenschaft und Wirtschaft ein Garant für Innovation, so ist diese Kombination heute in den meisten Fällen nicht mehr ausreichend. Innovationen entstehen dort, wo Wissen und Menschen zusammenkommen, wo menschliche Bedürfnisse erkannt und befriedigt werden. Der Nutzer der Innovation wird vom Abnehmer der Innovati-on zum Partner, die Innovation entsteht gemeinsam (kollaborativ). Diese Art der Innovationserzeugung erfordert von den Unternehmen, dass sie offen für externe 1 Vgl. ausführlicher zu Schumpeter den Beitrag von Ulrich Busch in diesem Buch.

Cite

CITATION STYLE

APA

Mintzberg, H. (1991). Die innovative Organisation. In Mintzberg über Management (pp. 205–227). Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91041-7_12

Register to see more suggestions

Mendeley helps you to discover research relevant for your work.

Already have an account?

Save time finding and organizing research with Mendeley

Sign up for free