Betriebliche Interventionen zur gesundheitsförderlichen Gestaltung indirekter Steuerung

  • Krause A
  • Deufel A
  • Dorsemagen C
  • et al.
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Abstract

In vielen Unternehmen wird das Arbeitsverhalten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über Kennzahlen, Ziele, Produktivitätsindikatoren und Benchmarking-Werte gesteuert. Der Philosoph Klaus Peters (2011) hat aufgezeigt, dass die inzwischen dominierende betriebliche Leistungssteuerung als indirekte Steuerung charakterisiert werden kann. Indirekte Steuerung geht im Vergleich zum früher praktizierten command-and-control mit mehr Freiheit bzw. Selbstständigkeit, aber auch mit maladaptivem Bewältigungsverhalten bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einher, das als interessierte Selbstgefährdung bezeichnet wird. In dem vorliegenden Buchkapitel werden Interventionen vorgestellt, die adaptives Bewältigungsverhalten, d. h. Selbstsorge, fördern und das Risiko für negative Auswirkungen interessierter Selbstgefährdung reduzieren. Zu unterscheiden sind folgende Interventionen: (1) Mitarbeitende werden zum Selberdenken angeregt, um die Veränderungen in der betrieblichen Leistungssteuerung auf ihren Arbeitsalltag zu übertragen und daraus abzuleiten, wie sie mehr Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen können und ihre Arbeitssituation aushandeln zu können. (2) Führungskräfte identifizieren mit der veränderten Leistungssteuerung verbundene Führungsfragen und erproben neues Führungsverhalten. (3) Teams entwickeln gemeinsame Strategien im Umgang mit psychischen Belastungen und gestalten ihre Arbeitsbedingungen gemeinsam. (4) Das Top Management und Unterstützungssysteme in der Organisation (z. B. Human Resource Management) setzen sich für eine konsequente und widerspruchsfreie Umsetzung indirekter Steuerung ein. Aktuelle Entwicklungen in Betrieben, wie die Einführung agiler Teamarbeit, bieten Potenzial für eine gesundheitsförderliche Umsetzung indirekter Steuerung.

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Krause, A., Deufel, A., Dorsemagen, C., Knecht, M., Mumenthaler, J., Mustafić, M., & Zäch, S. (2018). Betriebliche Interventionen zur gesundheitsförderlichen Gestaltung indirekter Steuerung. In BGM – Ein Erfolgsfaktor für Unternehmen (pp. 33–57). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22738-8_3

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