Unter »psychodynamischer Psychotherapie« versteht man Psycho therapieverfahren, die sich auf der Grundlage der Psychoanalyse entwickelt haben und von dieser abgeleitet sind. Ihnen liegt die Persönlichkeits- und Krankheitstheorie der Psychoanalyse zugrunde, während sie bezüglich der Methoden z. T. erhebliche Modifikationen gegenüber dem ursprünglichen «Standardverfahren» entwickelt haben. Im Versorgungssystem in Deutschland wird sie zumeist als «tiefenpsychologisch fun d ierte Psychotherapie» bezeichnet und mit der «analytischen Psychotherapie zu den psychoanalytisch begründeten Verfahren zusammengefasst. In der anglo-amerikanischen Terminologie wird der Begriff «psychodynamic psychotherapy» als Oberbegriff verwendet und synonym mit dem deutschen »psychoanalytisch begründet« gebraucht. Psychoanalyse ist eine anthropologische Wissenschaft, die das Erleben und Verhalten als ein Zusammenwirken von bewussten und unbewussten seelischen Prozessen erforscht. Auf ihrer Basis wurde u. a. eine psychoanalytische Persönlichkeits- und Krankheitslehre sowie Therapiemethode entwickelt. Elemente der psychoanalytischen Methode sind Erforschung des Unbewussten durch freie Assoziationen und Deutungen des Erlebens und Verhaltens. Ziel ist die Lösung unbewusster Konflikte und der Ausgleich von erworbenen Entwicklungsdefiziten.
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Ermann, M., & Waldvogel, B. (2008). Psychodynamische Psychotherapie — Grundlagen und klinische Anwendungen. In Psychiatrie und Psychotherapie (pp. 703–742). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-33129-2_30
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