Die systematische wissenschaftliche Thematisierung der gesellschaftlichen Tatsache Migration stellt im deutschsprachigen Raum eine eher junge Erscheinung dar. Die allmähliche Ausdifferenzierung einer eigenständigen Migrationsforschung hat sich im Wesentlichen in den letzten 25 Jahren ereignet. Der Beginn der Migrationsforschung im deutschsprachigen Bereich ist hierbei mit der sogenannten Gastarbeiteranwerbung und der damit verbundenen Einwanderung sowie den diese Phänomene umkleidenden gesellschaftlichen Diskursen verbunden. Allerdings existiert Migration verstanden als individuell und sozial relevante Wanderungsbewegungen im geographisch-sozialen Raum bereits seit Jahrtausenden. Auch die internationale wissenschaftliche Erforschung von Migration schaut mittlerweile auf eine fast 200-jährige Geschichte zurück, denn schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts analysierten staats- und wirtschaftswissenschaftliche Statistiker die Wanderungsbewegungen in verschiedenen Arbeitsmarktregionen, vornehmlich in Europa, später dann auch in den USA.
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Reuter, J., & Mecheril, P. (2015). Einleitung. In Schlüsselwerke der Migrationsforschung (pp. 1–7). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02116-0_1
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