Symptome von Erkrankungen der Augenoberfläche bei Bauarbeitern: eine vergleichende Studie mit Büroangestellten

Abstract

Hintergrund: Mit der vorliegenden Studie sollte die Prävalenz von Symptomen des trockenen Auges bei Bauarbeitern im Vergleich zu Büroangestellten mithilfe des OSDI-Fragebogens untersucht werden. Methoden: Es wurde eine Querschnitts-Beobachtungsstudie durchgeführt, bei der die Symptome des trockenen Auges und die damit verbundenen Risikofaktoren anhand des OSDI-Fragebogens bewertet wurden. Die Berechnung der Stichprobengröße mit einer Power von 80 % und einem Konfidenzniveau von 95% ergab, dass 298 Teilnehmer in die Studie aufzunehmen waren. Ergebnisse: Wir untersuchten 304 Probanden (149 Bauarbeiter und 155 Büroangestellte). Mehr als die Hälfte (55%) der Teilnehmer zeigten Symptome des trockenen Auges (OSDI > 12). Der durchschnittliche OSDI-Score betrug 21,30 ± 22,20 Punkte und fiel in der Gruppe der Bauarbeiter (12,45 ± 17,50) niedriger aus als bei den Büroangestellten (28,51 ± 22,99) ( p < 0,001). Bei Betrachtung der Teilnehmer mit mittelschweren und schweren Symptomen (23 bis 100 Punkte im OSDI) hatten Büroangestellte 4,15mal häufiger Symptome des trockenen Auges als Bauarbeiter (OR: 4,15, 95%-KI: 2,52, 6,85). Frauen wiesen statistisch höhere OSDI-Scores auf als Männer (32,47 ± 23,72 vs. 14.87 ± 18,48). Schlussfolgerungen: Bei Bauarbeitern ist das Risiko für Symptome des trockenen Auges viermal niedriger als bei Menschen, die in einer durchschnittlichen Büroumgebung arbeiten. Dies zeigt die schädlichen Effekte der Büroumgebung auf die Augenoberfläche, die ein erhebliches Risiko für die Entwicklung oder Verschlimmerung von Symptomen des trockenen Auges darstellen.