Die schrille Polyphonie aufrichtiger Meinungen – zur Medialität einer Netzwerkmoral

  • Barth N
  • Wagner E
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Der Diskurs um digitale Öffentlichkeiten im Web 2.0 blickt in weiten Teilen an den konkreten Praktiken der Nutzer vorbei. Dabei wird mit einem statischen Begriff von Öffentlichkeit operiert, der oftmals schon vor aller Analyse weiß, was ein öffentliches Datum ist – und was nicht. Dieser Beitrag versucht einen anderen Weg einzuschlagen. Dazu nimmt er die kommunikative Herstellung von Öffentlichkeit im Medium der SNS Facebook empirisch in den Blick. Anhand von Interviews und Online-Ethnografien, die im Rahmen des DFG-Projekts ‚Öffentlichkeit und Privatheit 2.0‘ entstanden sind, wollen wir zeigen, wie sich im Medium der SNS Facebook die Achsen verschieben, entlang derer historisch öffentliche Kommunikation an die Metapher der Kälte/Wärme gekoppelt war. Die These dieses Beitrags ist es, dass gerade die Medialität des Netzwerks eine Art Klimawandel des Öffentlichen erzeugt, indem es erhitzte Publika moduliert und damit auch einen neuen öffentlichen Kommunikationsstil hervorbringt, der sich der bürgerlichen Konzeption einer „kalten Öffentlichkeit“ geradezu entzieht. Die heuristische Kontrastfolie für die Transformation öffentlicher Kommunikation auf SNS bilden dabei die klassischen Öffentlichkeitstheorien Helmuth Plessners und Jürgen Habermas’.

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Barth, N., & Wagner, E. (2019). Die schrille Polyphonie aufrichtiger Meinungen – zur Medialität einer Netzwerkmoral (pp. 215–247). https://doi.org/10.1007/978-3-658-22978-8_12

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