Um die wachsende Zahl von Menschen auf der Erde sowie deren steigende Ansprüche in Bezug auf Qualität und Diversität der Nahrungsmittel zu befriedigen, ist es auch weiterhin erforderlich, die land-wirtschaftlichen Erträge zu steigern. Da die für die Nahrungsmittelproduktion geeignete Fläche auf der Erde limitiert und weitgehend ausgeschöpft ist, wird dies nur über eine Ertragssteigerung auf gleicher Fläche möglich sein. Besondere Bedeutung besitzen in diesem Zusammenhang Fortschritte bei der be-darfsgerechten Mineraldüngung, beim umweltschonenden Pflanzenschutz und bei der Züchtung leistungsfähiger, stressresistenter Nutzpflanzen. Wie bei allen bisherigen Erfolgen ist zur Bewältigung dieser Aufgaben ein tieferes Verständnis der Physiologie von Pflanzen unabdingbar. Mit gentechni-schen Verfahren kann man heute gezielt in bestimmte Funktionen der Pflanze eingreifen und mit physiologisch fundierten Ansätzen vorteilhafte Veränderungen im Erbgut von Nutzpflanzen her-beiführen, die mit konventioneller Züchtung nicht gelingen. Die bisherigen Erfahrungen mit kontrol-lierter Schädlings-und Herbizidresistenz, gesteuerter Sterilität für die Hybridzüchtung, gezielter Umlenkung von Biosynthesebahnen und vielen anderen pflanzlichen Eigenschaften belegen ein-drucksvoll die Notwendigkeit für eine intensive Zusammenarbeit von Pflanzenphysiologie, Molekular-biologie, Biochemie, Genetik und landwirtschaftlichen Disziplinen zur Optimierung der Pflanzen-produktion für die Bedürfnisse des Menschen.
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Brennicke, A., & Schopfer, P. (2010). Ertragsbildung: Physiologie und Gentechnik. In Pflanzenphysiologie (pp. 643–675). Spektrum Akademischer Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-8274-2352-8_28
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