Der Föderalismus scheint als Strukturprinzip eines politischen Systems1 eine äußerst erfolgreiche Geschichte zu haben. Es dauerte allerdings lange, bis sich der moderne Bundesstaat durchsetzte. Nachdem dieser Ende des 18. Jahrhunderts fast zeitgleich mit der repräsentativen Demokratie in die Verfassungstheorie und -praxis des modernen Staates eingeführt wurde, waren noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts nur wenige Staaten föderativ organisiert. Neben dem ersten Bundesstaat der Neuzeit, den USA (1789), sowie der Schweiz (1848), Kanada (1867), Deutschland (1871) und Australien (1901) finden sich bis dahin nur noch in Mittel- und Südamerika erfolgreiche (Brasilien und Mexiko) wie gescheiterte Gründungen von Bundesstaaten, deren Verfassungen dem nordamerikanischen Vorbild folgten.
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Benz, A. (2002). Themen, Probleme und Perspektiven der vergleichenden Föderalismusforschung (pp. 9–50). https://doi.org/10.1007/978-3-663-10075-1_1
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