Die Mediennutzung und Medienkompetenz von Menschen mit Migrationshintergrund ist Gegenstand einer breiten gesellschaftspolitischen und wissenschaftlichen Debatte. Neben positiven Erwartungen an die Bildungs-, Kommunikations- und Partizipationspotenziale insbesondere der digitalen Medien für jungeMigrantensteht dahinter auch die Befürchtung, diese könnten die genannten Potenziale nicht in voller Bandbreite erschließen. Allerdings liegen zur Mediennutzung und Medienkompetenz junger Migranten in Deutschland bislang kaum repräsentative Basisdaten vor. Vor diesem Hintergrund präsentiert der Beitrag Ergebnisse einer repräsentativen Telefonbefragung zur Mediennutzung und Medienkompetenz von jungen russischen Aussiedlern im Alter von 12 bis 19 Jahren in Nordrhein-Westfalen und vergleicht diese mit Befunden für die gesamte Altersgruppe der in Deutschland lebenden 12- bis 19-jährigen. Im Ergebnis verweist dieser Vergleich vor allem auf die Gemeinsamkeiten, die junge Menschen im Umgang mit den alten und den neuen Medien verbinden. DerMedienumgang der jungen russischen Aussiedler wird weniger durch ihren Migrationsstatus als vielmehr durch Lebensalter, Geschlecht und insbesondere Schulbildung bestimmt.
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Heft, A., Maurer, T., & Weiß, H.-J. (2010). Mediennutzung und Medienkompetenz junger russischer Aussiedler in Nordrhein-Westfalen. Medien & Kommunikationswissenschaft, 58(3), 343–367. https://doi.org/10.5771/1615-634x-2010-3-343
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