Die Auserwählten. Die verborgene Geschichte der Zulassung und Exklusion in Harvard, Yale und Princeton

  • Karabel J
N/ACitations
Citations of this article
5Readers
Mendeley users who have this article in their library.
Get full text

Abstract

Die Aufgabe des Autors, so wurde es einst gesagt, besteht darin, dasFremdartige als vertraut zu erweisen und das Vertraute als fremderscheinen zu lassen. In den Vereinigten Staaten unserer Tage gibtes kaum Bräuche, die vertrauter sind, als das jährliche Ritual,mittels dessen unsere führenden Universitäten jährlich Zehntausendevon Bewerbungen sortieren, um zu entscheiden, welche Studierendenzu den wenigen Glücklichen gehören, die zugelassen werden. Wirsind so sehr an die Einzelheiten dieses Prozesses gewöhnt – dieEmpfehlungsschreiben, die persönlichen Interviews, die Betonungaußerschulischer Aktivitäten und zugleich der Testscores in den„Scholastic Aptitude Tests“, die Vorteile, die man Sportlernund den Kindern der Alumni einräumt, und die prononcierte Betonungsubjektiver Qualitäten wie „Charakter“, „Persönlichkeit“und „Führungsfähigkeit“, dass wir dies alles als selbstverständlichunterstellen.====S. 47 "Die Verschiebung in den 1920ern von objektiven akademischenKriterien zu subjekti-ven nichtakademischen Kriterien, war Teil einer breiteren Neudefinitiondessen, was „Ver-dienst“ ist. "S. 51 " jede Zulassungspolitik eine Art ausgehandeltes Abkommen unterkonkurrierenden Gruppen, von denen jede die Zulassungskriterien undden tatsächlichen Auswahlprozess zu formen versucht, um die von ihr gewünschten Ergebnissezu erzielen. "S. 58 "Eliot in seinem Essay „Die Funktion der Erziehung in einer demokratischen Gesellschaft“ beobachtete: „DenKindern einer demo-kratischen Gesellschaft sollte … in der Schule mit größter Offenheitund anschaulichen Illustrationen vermittelt werden, dass Ungleichheiten der Lebensbedingungeneine notwen-dige Folge der Freiheit sind.“2"S. 62 " Dar-stellungen des Zulassungsprozesses deutlich machen, haben jene Studenten,die einen „Aufhänger“ besitzen – am wichtigsten: Familientradition, athletischesTalent oder die Mitgliedschaft in einer historisch unterrepräsentierten Gruppe – einenerheblichen Vorteil gegenüber denjenigen, für die dies nicht zutrifft."S. 63 "Wegen der Abhängigkeit der Großen Drei von mächtigen externenPublika gab es his-torisch immer eine Neigung der Zulassungspolitik hin zu den Privilegierten.Denn es sind die Kinder der etablierten Elite, für die es am wahrscheinlichstenist, dass sie nicht nur die großen Donatoren der Zukunft sind, sondern auch die prominenten Alumnistellen, deren späterer Erfolg das Prestige der Elitecolleges verstärkt"S. 64 "Diese drei Aufgaben – die Rekrutierung der Kinder der traditionellenElite, die Inkor-poration talentierter Mitglieder aufsteigender sozialer Gruppen unddie Inklusion einer hinreichenden Zahl der Kinder der Disprivilegierten, um die Legitimitätdes Systems zu erhalten – haben die Zulassungspolitik der Großen Drei gerahmt""in jene Vorschule zu kommen, die den Junior auf den Weg nach Harvard setzt, heftig gewordenist.""Von der Sekundarschule ab sind Aspi-ranten für die Großen Drei damit beschäftigt, ihre Lebensläufe mitaußercurricularen Akti-vitäten anzureichern, die „Führerschaft“, „Charakter“ und ein Commitmentfür „Dienst an der Gemeinschaft“ beweisen."S. 69 "Das Problem mit einer „Meritokratie“ besteht dann nicht nurdarin, dass ihre Ideale routinemässig verletzt werden (obwohl dies wahr ist), sondern auchdarin, dass sie die zu-grundeliegenden Machtbeziehungen verhüllt. Denn die Definition von„Verdienst“, und das schließt diejenige ein, die jetzt unter Amerikas führenden Universitätenvorherrscht, trägt immer das Gepräge der gesellschaftlichen Verteilung der Macht. "=> Vorschulen als eine Art Projektwelt?

Cite

CITATION STYLE

APA

Karabel, J. (2009). Die Auserwählten. Die verborgene Geschichte der Zulassung und Exklusion in Harvard, Yale und Princeton. In Inklusion und Exklusion: Analysen zur Sozialstruktur und sozialen Ungleichheit (pp. 45–69). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91988-1_3

Register to see more suggestions

Mendeley helps you to discover research relevant for your work.

Already have an account?

Save time finding and organizing research with Mendeley

Sign up for free