Seit etwa 20 Jahren lässt sich ein ständig wachsendes Interesse der epidemiologischen Forschung und der Gesundheitsberichterstattung am Einfluss des sozioökonomischen Status auf die Gesundheit und Lebenserwartung feststellen. Mit der Sozialepidemiologie hat sich inzwischen eine eigene Fachrichtung etabliert, die sich schwerpunktmäßig mit der sozial ungleichen Verteilung von Gesundheitschancen und Krankheitsrisiken, die auch auf den Begriff der „gesundheitlichen Ungleichheit`` gebracht wird, befasst (Mielck & Bloomfield 2001). Die vorliegenden Studien zeigen in großer Überstimmung, dass Menschen mit niedrigem sozioökonomischen Status häufiger von Krankheiten, Beschwerden, Behinderungen und Unfallverletzungen betroffen sind, die eigene Gesundheit und gesundheitsbezogene Lebensqualität schlechter einschätzen und zu einem größeren Anteil vorzeitig sterben. Auch in Risiko- und Belastungsexpositionen, gesundheitsrelevanten Einstellungen und Verhaltensweisen sowie in der Bewältigung von Gesundheitsproblemen treten deutliche sozioökonomische Unterschiede hervor (Übersichten zum Forschungsstand z.B. bei Mielck 2000, 2005, Helmert 2003, Lampert et al. 2005).
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Lampert, T., & Kroll, L. E. (2009). Die Messung des sozioökonomischen Status in sozialepidemiologischen Studien. In Gesundheitliche Ungleichheit (pp. 309–334). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91643-9_18
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