Zur gesellschaftlichen Konstruktion medizinischen Körperwissens

  • Manzei A
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Das Wissen über den Patienten, seinen Körper, seine Krankheit und den Therapieverlauf wird in der Krankenhausmedizin in Form der Patientenakte dokumentiert. Diese früher so genannte Kurve enthält alle für den Behandlungsablauf relevanten medizinischen, biografi schen, psychosozialen und administrativ-organisatorischen Daten, angefangen von der Eingangsdiagnose, der Anamnese, den Vitalzeichen und der medizinischen Diagnostik, über die Familienverhältnisse und ggf. die Betreuungssituation zuhause, bis hin zu den genauen Versicherungsdaten. Alle medizinischen und pfl egerischen Entscheidungen zum Behandlungsablauf orientieren sich an diesen Informationen. Damit stellt die Patientenakte eine besonders wirkmächtige Form des Körperwissens dar, die das Krankheitserleben der Patientinnen und Patienten in besonderer Weise prägt: Welche diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen durchgeführt werden, in welchem Zimmer und auf welcher Station der Patient liegt, welche Vergünstigungen er erfährt und wie lange sein Klinikaufenthalt dauert sind Fragen, die auf der Basis der Daten der Patientenakte entschieden werden.

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Manzei, A. (2011). Zur gesellschaftlichen Konstruktion medizinischen Körperwissens. In Körperwissen (pp. 207–228). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92719-0_10

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