Die Idee der Demokratieförderung ist ein Kernaspekt in der liberalen amerikanischen Denktradition, auf die sich auch die Neokonservativen beziehen. Allerdings machen sie sich vor dem Hintergrund ihres radikalen Weltbildes sowohl ideologische als auch strategische Begründungsmuster zu Eigen, um eine kriegerische Außenpolitik einzufordern, die sich nach den Terroranschlägen des 11. Septembers insbesondere gegen die Islamische Welt richtet. Die Neo- konservativen legitimieren den Irakkrieg als weiteren Schritt auf dem Weg zu einer demokratischen Weltordnung. Aus der Perspektive anderer außenpolitischer Schulen, insbesondere des Realismus, und aus der Perspektive der liberalen Friedensforschung, auf die sich die Neokonservativen in unzulässiger Art und Weise beziehen, muss der demokratische Interventionismus, wie ihn die Neokonservativen vertreten, problematisiert werden.
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Reichwein, A. (2012). Ideologie und Außenpolitik: Die Neokonservativen und der 11. September. In Die Welt nach 9/11 (pp. 53–79). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94173-8_3
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