Klimaschutz ist bei einem Großteil der börsennotierten Unternehmen der DACH-Region in der Chefetage angekommen -- eine Entwicklung, die sich in entsprechenden Governance- und Anreizsystemen widerspiegelt. Dabei sehen sich viele Unternehmen klimabedingten Risiken gegenüber; eine noch größere Anzahl sieht aber ebenso Geschäftschancen erwachsen. Absolute Emissionsreduktionsziele zu setzen, stellt für einen großen Teil der Unternehmen jedoch weiterhin eine Herausforderung dar. Dies zeigt die Unternehmensabfrage 2018 zum Thema Klimawandel von CDP (ehem. Carbon Disclosure Project). Die Berichterstattung zu diesen Themenfeldern ist ein unterlässliches Vehikel, um Marktakteuren, insbesondere der Finanzwelt, die notwendige Transparenz zu geben, um mit ihren Handlungsentscheidungen progressive Akteure zu belohnen und somit zusätzliche Anreize für Nachzügler zu schaffen. Die nichtfinanziellen Berichtspflichten von Unternehmen wurden dementsprechend auf europäischer Ebene erstmalig durch die EU-Richtlinie über die Angabe nichtfinanzieller und die Diversität betreffender Informationen verankert und werden voraussichtlich in absehbarer Zukunft ausgeweitet. Um diese zunehmenden regulatorischen Anforderungen und die steigenden Ansprüche von Investoren und weiteren Stakeholdern hinsichtlich eines effektiven Klimamanagements auch zukünftig zu erfüllen, sollten sich börsennotierte Unternehmen insbesondere drei Handlungsfeldern mit erhöhter Aufmerksamkeit zuwenden: Der Durchdringung der Lieferkette, dem Setzen ambitionierter Klimaziele mit der Science-Based-Targets(SBT)-Methodik sowie der Analyse von Transitionseffekten auf das eigene Unternehmen mithilfe von Klimaszenarien.
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Lammers, D. (2020). Wie steht es um den unternehmerischen Klimaschutz? Eine Zustandsbeschreibung mit Handlungsempfehlungen (pp. 191–200). https://doi.org/10.1007/978-3-662-59748-4_14
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