Es gilt, simplizierende Modelle der Medienkommunikation aufzugeben und massenmediale Eigengesetzlichkeiten zu berücksichtigen. Diese, so die These, können als Machtmechanismen im Foucaultschen Sinne verstanden werden, als „Operatoren, durch die sich die Ereignisse in die Aussagen transkribieren“ (Foucault 2008a: 651). Beschreibbar werden diese Operato- ren – da Foucault sich zu Massenmedien im Wesentlichen ausschweigt – durch Anleihen bei der Systemtheorie. In „Die Realität der Massenmedien“ hat Niklas Luhmann die Eigenlogik der massenmedialen Realitätskonstruktionen als Motor gesellschaftlicher Selbstbeschreibung und Wissensproduktion konzipiert. Mit Luhmann lässt sich Wirklichkeit als Wirklichkeit- im-Modus-der-Massenmedien und das massenmediale Regelwerk als „Spezifizität der Transformationen“ (Foucault 2001b: 864) begreifen, die Foucault zu untersuchen einfordert.
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Karis, T. (2010). Foucault, Luhmann und die Macht der Massenmedien. In Diskursiver Wandel (pp. 237–251). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92526-4_11
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