Politische Partizipation umfasst --- salopp gesagt --- alle Aktivit{ä}ten von B{ü}rgern mit dem Ziel politische Entscheidungen zubeeinflussen.1 Dazu geh{ö}ren nicht nur die Beteiligung an Wahlen, sondern auch Aktivit{ä}ten wie Unterschriften sammeln, Demonstrieren oderBoykottieren von Produkten. Politische Partizipation betrifft bestimmte Verhaltensweisen: Sich f{ü}r Politik zu interessieren oder politische Fernsehsendungen anzuschauen sind hingegen keine Formen politischer Partizipation.Partizipation ist nicht nur erforderlich f{ü}r demokratische Entscheidungsfindung, sondern bietet dem B{ü}rger auch Entwicklungs-und Selbstverwirklichungsm{ö}glichkeiten. Ohne politische Partizipation w{ä}re eine Demokratie unvorstellbar, da sich Demokratieauf das Regieren durch die B{ü}rger bezieht. Folglich kann Demokratie nicht ohne ein minimales Niveau politischer Partizipation existieren. Ein Mangel an politischerPartizipation ist f{ü}r jede Demokratie destruktiv. Die Debatten {ü}ber politische Partizipation betreffen das Ausma{ß} der Beteiligung--- nicht die Notwendigkeit von Partizipation f{ü}r die Lebensf{ä}higkeit einer Demokratie. Wer Demokratie sagt, meint Partizipation.
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van Deth, J. W. (2009). Politische Partizipation. In Politische Soziologie (pp. 141–161). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91422-0_6
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