Die Frage des richtigen „Leadership“ stellt sich überhaupt nur in Organisationen; „Motivation“ und „Führung“ werden erst dortzu einem Problem, wo Arbeitsteilung vorherrscht. Der einzelne Kreative bzw. Kulturschaffende muss weder „geführt“ noch „motiviert“werden, er bezieht seine Antriebe aus sich selbst heraus (bzw. ggf. auch nicht!). Erst dort, wo Kulturbetriebe bzw. -organisationen,seien es Theater oder Museen, Musikschulen oder Volkshochschulen, seien es Kunstvereine oder soziokulturelle Zentren zwischenKünstler und Publikum treten und unter entsprechenden Rahmenbedingungen für die Produktion und Distribution von Kunst undKultur sorgen, tauchen bestimmte Probleme auf, wie sie in Organisationen und Betrieben allgemein zu beobachten sind, seienes nun wirtschaftliche Betriebe, Krankenhäuser, Gewerkschaften oder welche Form von Organisation auch immer. Anders gesagt:Organisationen müssen ganz bestimmte Probleme lösen, völlig unabhängig davon, ob sie Kunst und Kultur, Autos, Schuhe, Waschmaschinenoder Sicherheit produzieren. Und seit es Organisationen im modernen Sinne (also etwa ab dem 18. Jahrhundert in Europa) gibt,haben sich Organisationstheoretiker bemüht, diese Probleme zu analysieren und Lösungen dafür zu finden.
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Klein, A. (2009). Blick zurück: Der Mensch in der klassischen Organisationstheorie. In Leadership im Kulturbetrieb (pp. 17–34). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91564-7_2
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