Im Sommer 2005 legte eine verheerende rote Tide entlang der Atlantikküste Nordamerikas die Muschelindustrie lahm. Verursacht wurde diese rote Tide durch eine Blüte von Dinoflagellaten der Gattung Alexandrium. Diese Einzeller produzieren ein starkes Gift, das sich in Muscheln besonders stark anreichert, weil diese von eingestrudeltem Plankton leben. Beim Verzehr von Schalentieren, die mit diesem Gift kontaminiert sind, kann es zur paralytischen Form einer Muschelvergiftung kommen (im Englischen als paralytic shellfish poisoning, PSP, bezeichnet). Mit Paralyse ist hier die Lähmung der quergestreiften Muskulatur gemeint, insbesondere der Atemmuskulatur. An diesem Syndrom erkrankten zahlreiche Menschen nach dem Verzehr von Muscheln, weil man diese Problematik zum Zeitpunkt der Muschelernte noch nicht erkannt hatte. Schätzungen zufolge beliefen sich die Verluste der Muschelindustrie im Jahr 2005 auf etwa 50 Mio. US-Dollar.
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Markl, J., Sadava, D., Hillis, D. M., Heller, H. C., & Hacker, S. D. (2019). Die Entstehung und Diversifizierung der Eukaryoten. In Purves Biologie (pp. 791–819). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58172-8_26
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