Phantome sind Körperempfindungen, die phänomenal im Körperaußenraum erlebt werden. Sie treten nach Verlust einer Gliedmaße oder nach Deafferenzierung der zentralen Projektionsareale auf. Betrifft der für die Unterbrechung der Afferenzen verantwortliche Prozess das Gehirn (und nicht Peripherie oder Rückenmark), ist die Einsicht in die Zugehörigkeit der Phantome zum eigenen Selbst nicht mehr gewährleistet. So kann das Phantom einer gelähmten Körperseite personifiziert werden und mit dem Erlebenden in Dialog treten. Im Doppelgängererlebnis (Heautoskopie) sieht sich das Selbst einem zweiten Selbst gegenüber, und in der außerkörperlichen Erfahrung (AkE) wird eine illusionäre Trennung von Körper und Selbst erlebt. Heautoskopie wie AkE gehen auf eine fehlerhafte Integration propriozeptiver, visueller und vestibulärer Informationen zurück. Experimentelle Forschung dazu existiert erst in Ansätzen.
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Brugger, P. (2012). Außerkörperliches Erleben (pp. 189–200). https://doi.org/10.1007/978-3-642-25527-4_18
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