Die Dienstleistungslücke, von der in Deutschland in den 1990er Jahren gesprochen wurde, ist längst Vergangenheit. Dienstleistungen sind eine Branche in stetem Wachstum, deutschland- und europaweit. Dass ihre Bedeutung in der deutschen Gesamtwirtschaft hinter der im EU-Durchschnitt und der in den USA nach wie vor zurückbleibt, ist im Wesentlichen Folge einer hierzulande immer noch starken Dominanz des Industriesektors. 2011 betrug der Anteil des Verarbeitenden Gewerbes an der Bruttowertschöpfung OECD-Erhebungen zufolge immer noch 22,6{\thinspace}% -- und liegt damit weit vor dem Durchschnitt der EU von 15,6{\thinspace}% (BMWi, Schlaglichter der Wirtschaft. Potenziale der Dienstleistungswirtschaft. Perspektiven von Dienstleistungen in Deutschland. Monatsbericht 10-2012, 2012). Und dennoch: Mit dem Wandel des Verhältnisses der neu hergestellten materiellen Güter zu den immateriellen Gütern hat sich die deutsche Wirtschaft innerhalb der letzten Jahrzehnte neu entworfen. Mit der Entwicklung der Dienstleistungsbranche stieg auch ihre Bedeutsamkeit -- wenngleich dieser Zuwachs in der wissenschaftlichen Literatur noch wenig Niederschlag findet. Dort ist sie Stiefkind, dessen Entwicklung zum erfolgreichen Familienmitglied noch weitestgehend aussteht.
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Bornewasser, M. (2014). Dienstleistungen im Gesundheitssektor. In Dienstleistungen im Gesundheitssektor (pp. 1–25). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02958-6_1
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