Die Finanztheorie betrachtet in den letzten Jahren verstärkt die Bedeutung institutioneller Rahmenbedingungen bei der Gestaltung von Finanzierungsverträgen in verschiedenen Ländern. In diesem Kontext vergleicht das vorliegende Papier unterschiedliche, für den angelsächsischen und deutschen Markt typische Vertragsstrukturen der Venture Capital- Finanzierung. Dabei soll der Frage nachgegangen werden, ob institutionelle Besonderheiten einen Einfluss auf die anreizoptimale Vertragsgestaltung ausüben. Durch eine vergleichende Analyse von wandelbarer Vorzugsaktie, teilhabender wandelbarer Vorzugsaktie und stiller Beteiligung wird gezeigt, dass die in Deutschland weit verbreitete Finanzierungsform der stillen Beteiligung in der Lage ist, den wandelbaren Finanzierungstiteln vergleichbare Anreize zu setzen. Folglich kann diese Finanzierungsform angelsächsischen Finanzierungspraktiken ebenbürtig gegenüberstehen. Institutionelle Rahmenbedingungen üben somit Einfluss auf die Wahl der Finanzierungsstruktur aus. Amerikanische Untersuchungsergebnisse dürfen konsequenterweise nicht unkritisch auf den deutschen Venture Capital Markt übertragen werden.
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Rudolph, B., & Haagen, F. (2006). Die Auswirkungen institutioneller Rahmenbedingungen auf die Venture Capital-Finanzierung in Deutschland. In Kapitalmarkt, Unternehmensfinanzierung und rationale Entscheidungen (pp. 329–351). Springer-Verlag. https://doi.org/10.1007/3-540-30516-5_18
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