Die COVID-19-Pandemie war auch in München das zentrale Thema der Gefahrenabwehr im Jahr 2020. Die Landeshauptstadt führt in der Krise mit vorgeplanten Stabsstrukturen, die das Zusammenspiel mehrerer Stäbe auf politisch-administrativer Ebene und taktisch operativer Stäbe vorsieht. Der Beitrag legt den Fokus auf den eher operativ ausgerichtet Führungsstab „Gefahrenabwehrleitung`` (GAL). Die spezifische Situation der Krisenbewältigung der COVID-19-Pandemie in diesem Stab hat es ermöglicht, an vielen Stellen bewusst die Methoden des Führens mit Auftrag anzuwenden. Gleichzeitig konnten auch Innovationen wie digitale Lagebilder oder das Geschäftsprozessmanagement angewendet werden. Der Corona-Einsatz unterscheidet sich in wesentlichen Punkten von der klassischen Katastrophenabwehr. Neben der Tatsache, dass es sich um eine „Verwaltungslage`` außerhalb des klassischen Verständnisses für Einsatzereignisse der Gefahrenabwehr handelt, ist es eine sich Top-down entwickelnde Lage. Dadurch waren andere Möglichkeiten gegeben, die nachgeordneten Abschnitte zu gliedern und die Führungsorganisation aufzubauen. Zudem war eine lange Einsatzdauer absehbar. Eine letzte Besonderheit war der bisher einmalig erklärte bayernweite Katastrophenfall.
CITATION STYLE
von Kaufmann, F., & Zollner, C. (2022). Fallbeispiel: Stabsarbeit zur Bewältigung der Corona-Krise – Erfahrungen eines operativ-taktischen Führungsstabes am Beispiel der Landeshauptstadt München. In Handbuch Stabsarbeit (pp. 493–497). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-63035-8_61
Mendeley helps you to discover research relevant for your work.