Parteien

  • Wenzelburger G
N/ACitations
Citations of this article
18Readers
Mendeley users who have this article in their library.
Get full text

Abstract

Die Feststellung, dass die Politik eines Landes davon beeinflusst wird, welche Partei die Regierung stellt, klingt aus heutiger Sicht selbstverständlich. Im Jahr 1978 jedoch, als Manfred G. Schmidt in seiner Analyse der Reformpolitik der sozial-liberalen Koalition (1969 – 76) in der Bundesrepublik zu dieser Schlussfolgerung kam, widersprach der Autor mit seiner Aussage zentralen Befunden der bisherigen Forschung. Diese hatte die Entscheidung über Policies – insbesondere im Bereich der Sozialpolitik – primär als unpolitischen Prozess aufgefasst, der durch Modernisierung und sozio-ökonomische Ent- wicklung determiniert ist (stellvertretend für viele: Wilensky 1975, S. 42 – 48). Ende der 1970er Jahre zeigten jedoch mehrere Studien zeitgleich zu Schmidts Analyse, dass ideologische Unterschiede von Regierungsparteien nationalstaatliche Policies in beträchtlichem Maße beeinflussen, wobei die ersten Analysen sich insbesondere der Sozial- und Wirtschaftspolitik widmeten (Cameron 1978; Castles und McKinlay 1979; Dryzek 1978; Hewitt 1977; Hibbs 1977; Schmidt 1978; Tufte 1978). Diese Arbeiten stellen die Grund- lage für einen Literaturstrang dar, der heute unter Überschriften wie „Parteiendifferenzthese“ oder in der englischen Literatur häufig „partisan theory“ (Franzese 2002a, S. 374) firmiert und einen zentralen Theorieansatz für die Analyse von Public Policies darstellt.

Cite

CITATION STYLE

APA

Wenzelburger, G. (2015). Parteien. In Handbuch Policy-Forschung (pp. 81–112). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-01968-6_4

Register to see more suggestions

Mendeley helps you to discover research relevant for your work.

Already have an account?

Save time finding and organizing research with Mendeley

Sign up for free