Das Bild ist ein weit a ¨lteres Medium als die Schrift und trotzdem wird es viel weniger analysiert. Die im digitalen Zeitalter immer zahlreicheren neuen Bilder haben den Trend nicht abwenden können. Woran liegt das und wie kann dieses Hindernis € uberwunden werden? Ziel dieses Artikels ist es zunächst, den histori-schen Ursachen dieses Tatbestandes nachzugehen. Ob in Bezug auf das stehende oder bewegte Bild, das originale oder das reproduzierte Bild, auf vorgeschicht-liche Analog-oder moderne Digitalbilder: Entwickelt werden soll eine Methode, die potentiell jedem Medium und einer objektiven, fruchtbaren Bildlekt€ ure gerecht wird. Schlü sselwö rter Mediensemiotik • Bild-und Filmanalyse • Medienanalyse • Neue Bilder • Kriterienkatalog 1 Einfü hrung In diesem Text wird der Begriff Bild (wenn nicht anders präzisiert) f€ ur alle Bild-sorten und alle Träger verwendet: Malerei, Skulptur, Fotografie, Film, Video. Die a ¨ltesten Bilder, die uns € uberliefert wurden, sind € uber 30.000 Jahre alt: die Venus vom Hohlefels als 3D-Bild und die Pferde der Chauvet-Grotte als 2D-Bild sind Beispiele dieser uralten Produktion. Dagegen wurden die ersten Formen der Schrift in Mesopotamien erst vor 5.000 Jahren und unser Alphabet vor 3.000 Jahren in Phönizien erfunden. Die Menschen gehen also seit viel längerer Zeit mit Bildern
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Viallon, P. (2016). Mediensemiotik. 24 Kriterien für die Bildanalyse. In Handbuch nicht standardisierte Methoden in der Kommunikationswissenschaft (pp. 273–287). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-01656-2_17
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