Zusammenfassung "Agilität" ist ein populärer Ansatz zum Umgang mit Ungewissheit. Anstelle fundierter Analysen und Plänen verfolgt er ein empirisches und schrittweises Vorgehen. Dieses bereits seit über vierzig Jahren in der Softwareentwicklung praktizierte inkrementell-adaptive Vorgehen ist jedoch nicht immer passend. Deshalb wird ein breiteres Ver-ständnis von "agil" als Merkmal von Organisationen und Führung vorgeschlagen. Es werden typische in der "agilen Szene" intensiv diskutierte Aspekte der Führung, etwa selbstorganisierte Teamarbeit, Organisationen als dynamische Netzwerke und sich "von unten nach oben" basisdemokratisch entwickelnde Unternehmen ohne Führungs-kräfte vor dem Hintergrund heute vorherrschender Eigentumsstrukturen beleuchtet und zwei Beispiele von erfolgreichen Unternehmen, die bereits in den 1980er-Jahren etli-che dieser heute "agil" genannten Arbeitsweisen praktizierten, vorgestellt. Seit einigen Jahren werden immer häufiger "agile Organisationen" und "agile Führung" als Möglichkeit zum erfolgreichen Umgang mit Ungewissheit empfohlen. Der vorliegen-de Beitrag stellt im ersten Abschnitt zwei Vorgehensweisen beim Umgang mit als "kom-plex" eingeschätzten Situationen dar: das von fundierten Analysen ausgehende, planba-sierte Vorgehen und das für den Umgang mit Ungewissheit angemessenere empirische und schrittweise Vorgehen. Gezeigt wird, dass Konflikte dann entstehen, wenn die Kom-plexität und damit die Ungewissheit von einzelnen Beteiligten ganz unterschiedlich ein
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Korn, H.-P. (2016). Erfolgreiche Führung war immer schon agil! In Führen in ungewissen Zeiten (pp. 115–139). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11227-1_8
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