Der Beitrag beschreibt zunächst die Bedeutung der politischen Partizipation von Migranten unter demokratischen und integratorischen Aspekten. Dem folgend wird auf die Bedingungen der Teilhabe von Zuwanderern ebenso eingegangen wie auf die Rolle der Migrantenorganisationen im politischen Vermittlungsprozess. Anhand empirischer Forschungsergebnisse wird zwar eine Verbesserung der politischen Partizipation von Migranten im Zeitverlauf deutlich, dennoch ist sie in allen betrachteten Bereichen geringer als die der Einheimischen. Ursachen sind - neben den Ausländer ausschließenden Rahmenbedingungen der direkten politischen Teilhabe - die mangelnde Wahrnehmung der politischen Institutionen als Interessenvertreter sowie unterschiedliche soziodemographische Strukturen. Diese Ursachen beeinflussen sowohl das Interesse an Politik als auch die Beteiligung in Organisationen und an Wahlen. Auch wenn sich die Nachfolgegeneration in ihrem politischen Verhalten an das der einheimischen Bevölkerung anpasst und die politischen Akteure das Potenzial der Zuwanderer sowie ihrer Organisationen zunehmend wahrnehmen, bedarf die Öffnung des politischen Machtbereichs weiterer Anstrengungen.
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Sauer, M. (2016). Politische und zivilgesellschaftliche Partizipation von Migranten. In Einwanderungsgesellschaft Deutschland (pp. 255–279). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-05746-6_10
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