Corona-Viren

  • Falke D
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Im Genus Corona-Virus finden sich 5 humanpathogene Viren, welche Erkrankungen der oberen Luftwege, Gastroenteritis sowie schwere Pneumonien hervorrufen können. Der Name leitet sich von dem wie eine Krone (»Corona«) aussehenden Besatz der äußeren Hülle des Virus mit knöpfchentragenden Spikes (= Glykoproteine) her. Bei Vögeln und Säugetieren kennt man Corona-Viren als Erreger von schwerer Bronchitis und Gastroenteritis. Das (+)-Strang-RNA-Virus hat einen Durchmesser von 80-160 nm. Im Inneren der Hülle befindet sich ein helikales Kapsid mit der RNA, auf der Hülle sitzen Spikes. Das 30 kB RNA-Genom produziert »ge-schachtelte« Transkripte. Diese Eigenschaft hat zu dem Namen »Nido-virales« für die Ordnung geführt, zu denen diese Viren gehören (von nidus = Nest; nested transcripts). Steckbrief 59.1 HCoV-229E, HCoV-OC43, HCoV-NL63, HCoV-HKU1 Diese 4 humanen Corona-Viren infizieren v. a. den oberen Atemwegstrakt und Gastrointestinaltrakt. Sie rufen vergleichs-weise milde Erkrankungen hervor. Während HCoV-229E und HCoV-OC43 seit längerem bekannt und für 5-30% aller oberen Atemwegserkrankungen verantwortlich sind, wurde HCoV-NL63 2004 entdeckt und wird in einem kleinen Prozentsatz von Atemwegserkrankungen gefunden. HCoV-HKU1 wurde 2005 bei Patienten mit Pneumonie entdeckt. Die Durchseu-chung ist recht hoch und beginnt im Säuglingsalter. Die Erkran-kungen treten im Winter und Frühjahr, v. a. bis zum 12. Lebens-monat infolge von Aerosol-oder Schmutz-und Schmierinfek-tionen auf. Die Replikation findet meist in den oberen Luftwegen statt. Die Inkubationsperiode beträgt 2-5 Tage bei einer Krank-heitsdauer bis 7 Tage. Corona-Viren werden für 10-25% aller Schnupfenfälle mit Pharyngitis, Konjunktivitis und Otitis media verantwortlich gemacht; gelegentlich rufen sie Bronchitis, Bronchiolitis und Pneumonie hervor. Sie erzeugen auch eine Gastroenteritis und als Rarität eine nekrotisierende Enterokolitis bei Frühgeborenen. Die Immunität ist nicht sehr dauerhaft; es treten deshalb Reinfektionen auf, die bei Erwachsenen oft inapparent verlaufen. Antikörper gegen Corona-Viren lassen sich im Hämagglutina-tionshemmungstest und in der KBR nachweisen. Die Diagnose erfolgt mittels Virusnachweis mit RT-PCR. 59.2 SARS-Corona-Virus

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Falke, D. (1991). Corona-Viren (pp. 734–735). https://doi.org/10.1007/978-3-662-08626-1_90

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