Während sich zunehmend mehr Menschen in Europa von traditioneller Religiosität abwenden, bezeichnen sich viele dennoch als spirituell. Um die persönliche Glaubenshaltung eines Patienten angemessen erfassen zu können, sind Grundkenntnisse über Religiosität und Spiritualität unverzichtbar. Dabei können folgende psychologische Dimensionen der Spiritualität unterschieden werden: Suche nach Sinn und die Fähigkeit zur Selbsttranszendenz, Selbstakzeptanz und Selbstentfaltung, positive soziale Beziehungen, ein intensives Erleben der Schönheit bzw. Heiligkeit der Natur, die Verbundenheit mit einer höheren Macht sowie die Erfahrung veränderter Bewusstseinszustände. Bei der Anamnese sollten diese Dimensionen mitberücksichtigt werden.
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Utsch, M. (2018). Begriffsbestimmungen: Religiosität oder Spiritualität? In Psychotherapie und Spiritualität (pp. 29–40). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-56009-9_3
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