Der Konsum von illegalen psychoaktiven Substanzen wie Ecstasy und Amphetaminen ist in gewissen Musik- und Jugendkulturen ein nicht zu unterschätzendes Faktum. Illegale Substanzen werden auf dem Schwarzmarkt erworben, somit stellt die Ungewissheit bezüglich der Substanzzusammensetzung eines der größten Risiken im Zusammenhang mit dem Konsum dar. Da sogenannte Freizeitdrogenkonsumenten/innen selten auffällig werden und demnach traditionelle Einrichtungen der Drogenhilfe kaum in Anspruch nehmen, bedarf es spezieller Angebote um diese Risikogruppe mit Präventionsbotschaften zu erreichen. Integriertes Drug Checking (IDC) ist eine Möglichkeit auf dieses Phänomen im Sinne eines schadensminimierenden Präventionsansatzes zu reagieren. Dabei handelt es sich um ein aufsuchendes, lebensweltorientiertes und niedrigschwelliges Angebot, das die chemisch-toxikologische Analyse von Substanzen mit Information und Beratung durch Präventionsfachkräfte kombiniert. Ziele des IDC sind neben dem Erreichen der Zielgruppe, Risikoreduktion durch Vermittlung neutraler Informationen, Verhinderung von gesundheitlichen Schäden und in weiterer Folge Gewinnung von wissenschaftlichen Erkenntnissen über Konsumverhalten, -motive und -trends. Um diese Ziele zu erreichen, muss eine Vielzahl an organisatorischen, institutionellen und analytischen Rahmenbedingungen erfüllt sein.
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Grabenhofer, S., Kociper, K., Nagy, C., Luf, A., & Schmid, R. (2016). Drug Checking und Aufklärung vor Ort in der niedrigschwelligen Präventionsarbeit. In Handbuch Psychoaktive Substanzen (pp. 1–16). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-55214-4_7-1
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