Bildungsungleichheit – Eine deutsche Altlast. Die bildungssoziologische Perspektive

  • Geißler R
  • Weber-Menges S
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Schul- und Hochschulabschlüsse sind in einer modernen Bildungs- und Wissensgesellschaft eine zentrale Ressource für Lebenschancen. Es ist vielfach empirisch belegt, dass die Chancen auf beruflichen Erfolg, auf Lebensstandard, soziale Sicherheit, gesellschaftliches Ansehen und Gesundheit, auf politische, gesellschaftliche und kulturelle Teilnahme sowie auf Selbstbestimmung und Freiheit mit dem Niveau der Bildungsabschlüsse zusammenhängen. Der Handbuchartikel zeigt, dass die PISA-Studien der deutschen Öffentlichkeit vor Augen geführt haben, wie schlecht es in Deutschland um die Gleichheit der Bildungschancen bestellt ist. Die Bildungsungleichheiten sind gravierend und im internationalen Vergleich skandalös. Diese Grundeinsicht ist nicht neu, sie war lediglich für etwa zweieinhalb Jahrzehnte weitgehend verdrängt und vergessen worden. Die Autoren formulieren hier pointiert: Seit Mitte der 1970er Jahre breitete sich in Politik und Öffentlichkeit stillschweigend die "Illusion der Chancengleichheit" im Bildungssystem aus; dieser Trend wurde durch das weitverbreitete Desinteresse der Bildungsforschung an der Ungleichheitsthematik unterstützt. Erst die Wucht der internationalen PISA-Studien rüttelte die Politiker und viele Bildungsforscher aus ihrem 25-jährigen Dornröschenschlaf wach. (ICA2).

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Geißler, R., & Weber-Menges, S. (2010). Bildungsungleichheit – Eine deutsche Altlast. Die bildungssoziologische Perspektive. In Handbuch Bildungsfinanzierung (pp. 155–165). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92520-2_13

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