Menschen orientieren sich an sozialen Modellen, eignen sich Verhaltensrepertoires und Ein- stellungen an ihrem Beispiel an – oder grenzen sich davon ab. In erster Linie dienen reale Personen als Modelle, doch im Zuge der Medialisierung des Alltags gewinnen auch mediale Vorbilder an Sozialisa- tionskraft. Dabei wird v. a. die Übernahme von eher negativen Verhaltensmustern medialer Vorbilder durch Heranwachsende kritisch betrachtet, und positive Aspekte des Modelllernens geraten oft in den Hintergrund. Mediale Vorbilder wirken nicht auf alle Rezipienten gleich. Ob und wie eine Wirkung ein- tritt, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, die eng mit der Persönlichkeit des Medienkonsumenten und dem sozialen Kontext der Mediennutzung verknüpft sind. Bei der Beurteilung des Einfl usspoten- zials medialer Vorbilder auf Rezipienten spielt deshalb die Medienkompetenz eine maßgebliche Rolle.
CITATION STYLE
Hipeli, E., & Süss, D. (2013). Werther, Soap Stars und Ego-Shooter-Helden: Das Einflusspotenzial medialer Vorbilder. In Handbuch Medienwirkungsforschung (pp. 191–205). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18967-3_9
Mendeley helps you to discover research relevant for your work.