Alkaloidhaltige Drogen wie z. B. das Opium gehören zu den ältesten Arzneimitteinder Menschheit; andere, z. B. Coca, Tee, Kakao, Tabak wurden seit prähistorischer Zeit als Genussmittel verwendet. Lange ehe man den Begriff Alkaloide kannte, bediente man sich ihrer Giftwirkung zu Jagd- (Aconitum-Arten, Curare) und zu Mordzwecken (Nachtschattengewächse, Herbstzeitlose). Die Drogenabhängigkeit --- von Opium, Morphin, Cocain, Kat --- stellt ein Phänomen von medizinischer, sozialer und politischer Dimension dar. Die medizinische Grundlagenforschung interessiert sich für den molekularen Wirkungsmechanismus der Alkaloide mit dem Ziel, neue Arzneistoffe zu entwickeln. Für nicht wenige unserer modernen Arzneimittel bildeten Alkaloide das Vorbild. Man denke z. B. an das Cocain und die Lokalanästhetika. Chemiker und Pharmazeuten entwickelten Methoden, um Alkaloide in allen möglichen Materialien, insbesondere in Handelsprodukten (Arzneidrogen, Genussmitteln), aber auch in forensischem Material nachweisen zu können.
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Hänsel, R., & Pertz, H. (2010). Alkaloide (pp. 1217–1386). https://doi.org/10.1007/978-3-642-00963-1_27
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