In den letzten Jahren wurden zunehmend die Grenzen der „Talking Cures“ deutlich, insbesondere bei Stressverarbeitungsstörungen. Deshalb wurden in den letzten 30 Jahren viele Therapietechniken entwickelt, die die körperlichen Erfahrungen systematisch in den therapeutischen Prozess einbeziehen, um somit schneller und nachhaltiger Verbesserungen im Befinden zu erreichen. Eines dieser neuen Verfahren sind die TRE Tension, Stress and Trauma Releasing Exercises: Sie basieren auf dem natürlichen menschlichen Reflex, sich bei Gefahr und Bedrohung in die Fötus-Position zu begeben („fetal response“) und nach Ende der Gefahr diese Anspannung wieder aufzu- lösen und durch Muskelzittern abzuschütteln. - Mit unseren Befragungen können wir zeigen, dass diese Traumafolgen nicht unspezifisch den subjektiven Gesundheitszustand beeinträchtigen, sondern sehr spezifisch bestimmte Körperteile und Funktionen in Mitleidenshaft gezogen werden, insbesondere Knie und Füße, Herz, Magen, Kopfschmerzen, Schlaf und Müdigkeit. Die Anwendung der TRE führen zur Verminderung dieser Beschwerden, sowohl bei den befragten TraumatherapeutInnen im deutschsprachigen Raum als auch bei Soldaten im Kriegsgebiet in der Ostukraine. Die Daten sind konsistent mit den Vorhersagen, die die Polyvagaltheorie von Porges (2016, 2011) oder die Defense Cascade von Kozlowska et al. (2015) machen.
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Nibel, H., & Herold, A. (2019). Körperorientiertes Coaching für ressourcenschonendes Auflösen chronischer Stressreaktionen. In Resilienz für die VUCA-Welt (pp. 169–183). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-21044-1_12
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