Die Entstehung des integralen Kapitalismus

  • Boltanski L
  • Esquerre A
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Der Artikel analysiert die Entwicklung des Kapitalismus in den letzten fünf Jahrzehnten, die in vielen westlichen Industrieländern von der Deindustrialisierung geprägt war. Anstatt jedoch auf die Organisation der Arbeit und deren Wandel zu fokussieren, nimmt die Untersuchung den Handel mit materiellen Dingen in den Blick, die sich in Waren verwandeln, sobald ihnen ein Preis gegeben wird. Hierzu werden vier Inwertsetzungsformen voneinander unterschieden, die es den Akteuren einer Transaktion – Verkäufern wie Käufern – ermöglichen, den Preis einer Ware festzulegen, zu rechtfertigen oder zu kritisieren. Diese Formen – die Standard-, die Anlage-, die Sammlungs- und die Trendform – sind nach und nach ab dem 19. Jahrhundert entstanden. Während die Standardform im Mittelpunkt der industriellen Wirtschaft stand, herrscht die Sammlungsform in der Luxus-, Kulturerbe-, Kunst- und Kulturbranche vor, die seit den 1980er-Jahren stark expandiert. Diese Aktivitäten werden unter Einbeziehung des Tourismus unter dem Begriff „Anreicherungsökonomie“ zusammengefasst. Um die Spezifizität eines Kapitalismus hervorzuheben, der aus den vier Inwertsetzungsformen Nutzen zieht, kann von einem integralen Kapitalismus gesprochen werden.

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Boltanski, L., & Esquerre, A. (2019). Die Entstehung des integralen Kapitalismus. In Große Transformation? Zur Zukunft moderner Gesellschaften (pp. 147–163). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-25947-1_7

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