Muster und Erklärungen der direkten physischen und indirekten nichtphysischen Aggression im Kindesalter

Abstract

Die Forschung uber kindliche Aggression hat gezeigt, dass fur Schlussfolgerungen in Bezug auf Effekte der sozialen Verortung (social location), einschlieslich der Geschlechter- und Altersunterschiede, die Form des untersuchten Verhaltens von Belang ist. Zwar wird in der psychologischen Forschung die Aggression differenziert, aber es besteht nach wie vor Klarungsbedarf, wie sich eine ganze Reihe struktureller Effekte (z. B. Merkmale der Familie und Gemeinde) neben Alter und Geschlecht uber die Analyseebenen hinweg auswirken. Die Einbeziehung dieser Mehrebenenrisiken wurde die soziogenen Einflusse auf die Aggression besser erfassen. Die soziologische Forschung legte dagegen bisher den Schwerpunkt darauf, wie sich die Sozialstruktur und soziale Prozesse auf die Psyche und den Lebensverlauf auswirken (Pearlin 1989; Aneshensel/Rutter/Lachenbruch 1991; Sampson/Laub [1993] 1995). Die soziologische Forschung uber das Wohlergehen des Kindes hat allerdings auch haufig untersucht, wie Umfeldmerkmale sich auf eher aggregierte Ergebnisse (z. B. externalisierende oder internalisierende Verhaltensstorungen)1 auswirken oder aber, bei alteren Jugendlichen, zu Straftaten wie Raubdelikten fuhren konnen, wahrend den qualitativen Unterschieden in der Aggression wenig Aufmerksamkeit gewidmet wurde.