Nachhaltigkeit ist heute ein allgemein anerkanntes Leitmotiv der Politik. Es gibt kaum ein politisches Programm, das nicht das Etikett der Nachhaltigkeit für sich bemüht: Die öf- fentlichen Haushalte sollen nachhaltig konsolidiert, die sozialen Sicherungssysteme nach- haltig finanziert, die Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse mit dem Verbraucher- schutz nachhaltig verzahnt werden, der Energieverbrauch soll nachhaltig gedrosselt und in Forschung und Bildung nachhaltig investiert werden. In der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung heißt es: Nachhaltigkeit ist der rote Faden, der sich durch alle Bereiche der Reformpolitik der Bundesregierung zieht. Weiter heißt es dort: Nachhaltigkeit ist eine gesellschaftliche Modernisierungsstrategie und nicht die Fortführung der Umweltpo- litik mit anderen Mitteln. Sie erfordert eine ausgewogene Berücksichtigung von umwelt-, wirtschafts- und sozialpolitischen Zielen. Dieses als Drei-Säulen-Konzept der Nachhal- tigkeit bekannt gewordene Zielbündel ist heute in der politischen Nachhaltigkeitsdebatte unumstritten und bereits in der Verbindung von umwelt- und entwicklungspolitischen Zie- len in der Agenda 21 angelegt. Getragen wird dieses Nachhaltigkeitsverständnis durch die Erkenntnis, dass ein langfristiges ökologisches Gleichgewicht nur erreicht werden kann, wenn parallel ökonomische Sicherheit und soziale Gerechtigkeit gleichrangig angestrebt werden. Nachhaltigkeit wird damit zu einem komplexen politischen Programm, das im Kern durch die normativen Vorgaben Generationengerechtigkeit, soziale und politische Teilhabe sowie internationale Verantwortung getragen wird.
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Illge, L., & Schwarze, R. (2004). Messung von Nachhaltigkeit. Vierteljahrshefte Zur Wirtschaftsforschung, 73(1), 5–9. https://doi.org/10.3790/vjh.73.1.5
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