Zusammenfassung Bei der induzierten Eltern-Kind- Entfremdung (Parental Alienation) handelt es sich um eine bestimmte Form von psychischer Kindesmiss- handlung, die im DSM-5, dem aktuellen Diagnostic and Statistic Manual der American Psychiatric Asso- ciation (APA) unter der Diagnoseziffer V 995.51 child psycholocical abuse verortet ist. Induzierte Eltern- Kind-Entfremdung, die nicht behandelt wird, kann zu traumatischen psycho-physischen Langzeitfol- gen bei betroffenen Kindern führen. Dieser Tatsache wird in familiengerichtlichen Verfahren noch unzu- reichend Beachtung geschenkt. Der Artikel befasst sich zusammenfassend mit der Definition, der Sym- ptomatik und den verschiedenen Schweregraden von Parental Alienation und beschreibt einige wichtige Entfremdungstechniken und mögliche psychosoma- tische und psychiatrische Folgen der induzierten Eltern-Kind-Entfremdung. Schließlich wird auf Prä- ventions- und Interventionsprogramme hingewiesen, die inzwischen in einigen Ländern angewandt und evaluiert werden. Zwei Fallbeispiele aus der Praxis und ein ausführliches, internationales Literaturver- zeichnis schließen die Arbeit ab.
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von Boch-Galhau, W. (2018). Parental Alienation (Syndrome) – Eine ernst zu nehmende Form von psychischer Kindesmisshandlung. Neuropsychiatrie, 32(3), 133–148. https://doi.org/10.1007/s40211-018-0267-0
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