Funktionen und Modelle der selektiven Aufmerksamkeit

  • Müller H
  • Krummenacher J
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Abstract

mationen einhergeht) mit dem Ziel, bestimmte Informa-tionen (möglichst ohne Interferenz von anderen Informa-tionen) dem Bewusstsein bzw. der Steuerung von Denken und Handeln zugänglich zu machen (selektive Aufmerk-samkeit). Im Folgenden wird diese perzeptive Selektions-funktion der Aufmerksamkeit und ihre Thematisierung im Rahmen der »modernen« Informationsverarbeitungs-bzw. Kognitionspsychologie eingehender betrachtet. Die Selektionsfunktion der Aufmerksamkeit wird deut-lich, wenn man sich vergegenwärtigt, dass zu einem ge-gebenen Zeitpunkt eine große Menge von auditiven, visu-ellen, taktilen Reizen auf unsere verschiedenen Sinnes-organe einwirken und sensorische Rezeptionsprozesse in Gang setzen, dass wir uns aber nur eines kleinen Ausschnitts aus dieser Informationsmenge bewusst werden bzw. nur ein kleiner Ausschnitt aus dieser Menge unsere fortlaufende Interaktion mit der Umwelt determiniert. Das heißt, aus der Gesamtmenge der eingehenden Information (sowie der im Gedächtnis gespeicherten Information) muss ständig die relevante Teilmenge ausgewählt werden, um effizientes und störungsfreies Handeln zu ermöglichen. Auf welche Weise die Aufmerksamkeit diese Funktion erfüllt, ist Gegenstand der Forschung zur selektiven Aufmerksamkeit. ! Eine der Hauptfunktionen der Aufmerksamkeit be-steht in der Selektion von perzeptiver Information zur Verhaltenssteuerung. 23.1 »Klassische« Ansätze zur selektiven Aufmerksamkeit 23.1.1 Grundlegende Paradigmen und Befunde Methodisch begründet sich die moderne Forschung zur se-lektiven Aufmerksamkeit auf drei Paradigmen, von denen zwei Aufmerksamkeit in der (sprachlich-)auditiven Moda-23.1 »Klassische« Ansätze zur selektiven Aufmerksamkeit-239 23.1.1 Grundlegende Paradigmen und Befunde-239 23.1.2 Filtertheorie der Aufmerksamkeit (Broadbent)-240 23.1.3 »Attenuations«-Theorie der Aufmerksamkeit (Treisman)-241 23.1.4 Theorie der »späten« Selektion (Deutsch und Deutsch)-241 23.1.5 »Frühe« versus »späte« Selektion-242 23.2 Selektive visuelle Aufmerksamkeit-242 23.2.1 Ortsbasierte Aufmerksamkeit-242 23.2.2 Objektbezogene visuelle Aufmerksamkeit-245 23.3 Visuelle Suche-246 23.3.1 Parallele und serielle Suche-246 23.3.2 Merkmals-Integrations-Theorie der visuellen Aufmerksamkeit (»feature integration theory of visual attention«)-247 23.4 Zeitliche Faktoren der Selektion: Visuelle Markierung-249 23.5 Limitationen der selektiven visuellen Aufmerksamkeit-250 23.6 Handlungsbezogene Selektion-252)) William James (1890) stellte fest: »Everyone knows what attention is. It is the taking possession of the mind, in clear and vivid form, of one out of several possible objects or trains of thought. Focalisation, concentration of consciousness are of its essence. It implies withdrawal from some things in order to deal effectively with others« (S. 403f.). In diesem Definitionsversuch wird eine wesentliche Funktion von Aufmerksamkeit angesprochen: die der Auswahl oder »Selektion« von bestimmten Inhalten oder Informationen (die notwendig mit einer Deselektion von anderen Infor-6

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Müller, H., & Krummenacher, J. (2006). Funktionen und Modelle der selektiven Aufmerksamkeit. In Neuropsychologie (pp. 239–253). Springer-Verlag. https://doi.org/10.1007/3-540-28449-4_23

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